Arbeitskreis "Forum"
Die frühneuzeitliche jüdische Geschichte war in den 1990er Jahren noch ein recht junges Arbeitsfeld, das Konturen, Themen und Akzeptanz erst finden musste. Denn lange Zeit sah die Forschung diese Epoche lediglich als dunkle Zeit zwischen dem jüdischen Mittelalter und der Zeit von Reform und Emanzipation um 1800. Hier Vernetzung und Austausch zwischen den Forschenden auf einer niederschwelligen Ebene zu ermöglichen, ist die Idee des interdisziplinären „Forums Jüdische Geschichte und Kultur in der Frühen Neuzeit“, das ich initiierte und in Kooperation mit Prof. Dr. Birgit Klein und Katja Kriener auf den Weg brachte.
Die erste Arbeitskreistagung fand im Jahr 2000 in der Ev. Akademie Mülheim/Ruhr statt. Seitdem tagt der Arbeitskreis unter meiner Leitung in Kooperation mit wechselnden Teams einmal jährlich mit mehr als 40 Teilnehmenden. Seit 2011 finden die Tagungen in der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Stuttgart-Hohenheim statt. Themen und Vortragsprogramme sind interdisziplinär ausgerichtet, daneben ist viel Zeit für die direkte Kommunikation. Die Fachöffentlichkeit wird durch Berichte auf der Website und auf HSozKult unterrichtet, die in der Summe inzwischen das vielfältige Spektrum des Forschungsfeldes breit abdecken. Publikationen liegen zu zwei Tagungen vor – gehören jedoch bewusst nicht zu den primären Zielen des Arbeitskreises. Denn der Charme seiner Tagungen besteht nicht nur in der unhierarchischen Atmosphäre, sondern auch darin, dass nicht gleich jeder Vortrag mit hohem Aufwand publiziert werden muss.
Foto: Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, 2017